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Kirchenfenster 3/21

Eiszeit

Eine der schönsten und leckersten Seiten unserer Ferien war die Eisbude (Glacéstand) auf dem Weg zum Strand. Und egal, wohin wir gegangen sind, unser Weg führte auf wunderbare Weise immer an dieser Eisbude vorbei. Meist stand schon eine lange Warteschlange davor, denn der Weg der anderen Feriengäste führte komischerweise auch immer direkt daran vorbei…


Aber es war gut, dass wir nicht immer gleich drankamen. Dadurch war noch Zeit, sich die kalte Pracht vorher genau anzusehen und sich für ein oder zwei köstliche Kugeln zu entscheiden. Unsere Kinder haben während der Ferien fast das gesamte Sortiment durchgekostet, selbst solche ungewöhnlichen Sorten wie Zitrone-Basilikum, Sesam oder Einhorn (woraus immer auch das gemacht wird). Ich bin ja eher konservativ. Ich esse am liebsten Schoggiglacé. Da muss ich gar nicht lange überlegen. Für mich ist Schokoladeneis die Königin der Glacésorten, gerne auch mal die dunkle Variante oder sogar die vegane. Und wenn es dann so schön auf der Zunge zergeht und der Schokoladengeschmack fast bis zu den Ohren hoch geht – das ist einfach herrlich. Das sind für mich Ferien: der 2 Minuten Schokoladeneisgeschmack.

Neulich hab ich mal wieder genussvoll geschleckt und überlegt: Ob die Kinder, die die Kakaobohnen für dieses Glacé geerntet und verarbeitet haben, auch manchmal Schokoladeneis naschen? Oder Ferien haben? Ob die sich so etwas Schönes leisten können?
In unserer globalen Welt kann sogar so eine unschuldige Kugel Schokoladeneis ein Hinweis darauf sein, was nicht in Ordnung ist. Unsere schönen Konsumprodukte und die Bedingungen, unter denen sie irgendwo hergestellt werden – das passt nicht zusammen. Manchmal schäme ich mich auch dafür, weil ich sehe, dass ganz viel davon achtlos behandelt wird: Lebensmittel, Kleidung, Spielzeug…


Das Schokoladeneis jetzt mit schlechtem Gewissen runterzuwürgen ist allerdings keine Lösung – aber nur mit der Schulter zu zucken wird der Sache auch nicht gerecht.
Ich kann nicht die ganze Welt verändern. Aber ich kann mich verändern und meinen Umgang mit dieser Welt und den Dingen. Die Dinge, mit denen ich umgehe, achten und pfleglich behandeln, nicht gleich alles wegwerfen, was nicht mehr gefällt.


Vielleicht hast Du selber ja Lust, gerade jetzt nach der Sommerzeit und kurz vor dem Erntedankfest deinen Betrag zu spenden für Menschen, denen es nicht gut geht, die Not leiden müssen überall auf der Welt. Weil Dein Gewissen nämlich kein schlechtes ist, sondern weil es gut ist, nicht alles immer nur hinzunehmen und sich abzufinden.


«Vergesst nicht, Gutes zu tun
und mit anderen zu teilen;
denn an solchen Opfern
hat Gott Gefallen.»
Hebräer 13,16

Kirchenfenster
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